Verbindung von realer und virtueller Welt im Studium
Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens lernen in virtuellen Übungsräumen
Mit der Verknüpfung von realen und virtuellen Übungsräumen im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Jade Hochschule soll Studierenden ein tieferes Wissen über das breite Themenfeld industrieller Organisationen vermittelt werden. Anwendung findet das neuartige Lehrkonzept im englischsprachigen Modul „Work and Industrial Organization“ der Vertiefungsrichtung „Industrial Engineering“.
Studierende erwartet dabei keine klassische Vorlesung „nach Lehrbuch“. Die Besonderheit der Veranstaltung liegt in der aktiven Mitarbeit der Studierenden sowohl an einem real wandlungsfähigen Arbeitsplatz als auch in einer virtuell begehbaren Übungsfabrik. Der Arbeitsplatz dient den Studierenden dabei als Basis für eine digitale und virtuelle auf Wertströmen basierende Fabrikplanung. Mit Hilfe neuester Werkzeuge der Industrie 4.0 wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) wird es Studierenden ermöglicht, die digital geplante Fabrik virtuell zu begehen. Über virtuelle Kollaboration können die Studierenden gleichzeitig in einem virtuellen Raum an ein und derselben Fabrik arbeiten.
Entwickelt wurde das Konzept der virtuellen Übungsräume von Prof. Dr.-Ing. Lutz Engel, Professor für Produktions-, Qualitätsmanagement und Arbeitswissenschaft im Fachbereich Management, Information, Technologie. Für ihn liegen die Vorteile dieser Lehrmethode auf der Hand: „Studierende können ihr Wissen sofort in Handeln umsetzen, denn die virtuell aufgebaute Übungsfabrik kann experimentell direkt verändert werden. Somit kann die abstrakte, komplexe und oft nicht sichtbare Organisation eines Unternehmens über das Arbeiten und Handeln in der virtuellen Welt viel besser verstanden werden.“ Zudem, betont Prof. Engel, üben die Studierenden in Rollenspielen am realen Arbeitssystem im Labor die Führung von Mitarbeitern und Veränderungsprozessen (Lean Management). Sie erlernen somit Führungskompetenz, die so im Vorlesungsraum nicht möglich wäre.
Foto: Jade HS