Ein neues Problem
In Zusammenarbeit mit der Universität Kiel haben Wissenschaftler*innen des Bionik-Innovations-Centrums der Hochschule Bremen jetzt eine neuartige Methode entwickelt, die Insekten aufhält und ohne Gift oder Klebstoffe auskommt. Und dafür haben Sie sich von der Natur inspirieren lassen, denn es gibt auf einigen Pflanzen Oberflächen, die für Insekten rutschig sind. Eine Gemeinsamkeit dieser nanostrukturierten Oberflächen: Sie sind nicht glatt genug für die Haftorgane der Insekten, aber auch nicht rau genug für deren Krallen. Und so können viele Insekten auf diesen Oberflächen nur schwer Halt finden.
Eine neue Idee
Genau das haben sich die Wissenschaftler*innen zu Nutze gemacht. Gemeinsam mit einem Schweizer Hersteller von Kunststofffolien haben sie dieses Prinzip technisch umgesetzt und auch schon erfolgreich getestet. Das Besondere an dieser Lösung: Durch die entsprechende Wahl der Oberflächeneigenschaften können bestimmte Gruppen von Insekten am Klettern gehindert werden und z.B. bestäubende Insekten von unerwünschten Insekten getrennt werden. Und das ermöglicht eine wesentlich gezieltere und ökologischere Beeinflussung von Insekten anstatt zur üblichen „chemischen Keule“ zu greifen.
Eine neue Lösung
Diese Lösung bietet noch weitere Vorteile, denn die ungiftigen Kunststoffe sind länger haltbar als herkömmliche Methoden. Zudem lassen sie sich in schwer zugänglichen Bereichen, wie Klima- und Lüftungsanlagen, dauerhaft einsetzen. In den nächsten Schritten wollen die Wissenschaftler die Effizienz der Oberflächen jetzt noch weiter verbessern.
- Prof. Dr. Jan-Henning Dirks
- Prof. Dr. Jan-Henning Dirks