NEUE GEFAHREN
Mit dem Fahrrad zu fahren, statt mit dem Auto, hat viele Vorteile: es ist umweltfreundlich, hält fit und kann sogar Spaß machen. Doch leider passieren auch immer mehr Unfälle. Radfahrer*innen sind neben Fußgänger*innen die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr. Gerade an gefährlichen Kreuzungen oder beim Abbiegen werden sie oft übersehen und haben keine Chance, rechtzeitig zu reagieren. Mit der steigenden Zahl der Fahrradfahrenden wächst auch dieses Problem; alleine im Jahr 2019 gab es in Deutschland 445 tödliche Radunfälle. Deshalb arbeiten Forscher*innen der Hochschule Niederrhein jetzt an einer Möglichkeit, Radfahrende im Straßenverkehr zu schützen und Unfälle von vorn herein zu verhindern. Für das Projekt „Car2Bike.5G“ machen sie sich die neuartige 5G-Technik zunutze, die nicht nur in Smartphones Anwendung findet.
NEUE METHODEN
Die 5G-Kommunikation ist auf dem Vormarsch und kann bereits mit der neuesten Generation von Smartphones genutzt werden. Das Besondere daran ist, dass sie eine extrem schnelle Datenübertragung ermöglicht und somit in Echtzeit kommunizieren kann. Auch in Autos wird diese Technik schon verbaut. So ist es potenziell möglich, dass das System eines Autos über 5G zum Beispiel mit dem Smartphone eines Radfahrenden kommuniziert. An der Hochschule Niederrhein wird zurzeit an einem kompletten Fahrrad-Assistenzsystem gearbeitet, das dank sogenannter C2X/V2X-Kommunikation Gefahrensituationen schon frühzeitig erkennen und den/die Fahrer*in warnen kann. Dazu soll das Rad unter anderem mit Radar, Kamera, Display und einem High-Tech-Rückspiegel ausgestattet werden. Außerdem können vibrierende Lenkergriffe den/die Fahrer*in warnen, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu fordern.
NEUE ERFOLGE
An dem Projekt „Car2Bike.5G“ ist auch Prof. Dr. Christoph Degen vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Niederrhein beteiligt. Er bringt im Bereich Fahrrad-Assistenzsysteme bereits einiges an Erfahrung mit. Von 2017 bis 2020 arbeitete er an dem Projekt „FahrRad“, bei dem es vor allem um Funksysteme für die Sicherheit älterer Radfahrender ging. Nun soll das Radfahren dank modernster Technik in Zukunft für alle sicherer werden. So kann die Hochschule Niederrhein nicht nur Unfälle im Straßenverkehr reduzieren, möglicherweise motiviert sie auch mehr Leute zum Radfahren und fördert so den Schutz unserer Umwelt.