Praxisnahes
Projekt
Hitzewellen, extrem lange Trockenzeit, Starkregen und Überschwemmungen – extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels zeigen deutschlandweit die hohe Verwundbarkeit der Städte. Das Projekt der Hochschule Ruhr-West arbeitet in dem interdisziplinären Projekt Boden-Rohr-System als innovatives Element der klimaangepassten Stadtentwässerung (BoRSiS) an einem praxisnahen Speicherkonzept für Wasser. Neben Professoren der Hochschule Ruhr West und der Hochschule Bochum sind dabei auch zwei Industrievertreter, ein Baumökologe sowie die Stadt Detmold in das Projekt eingebunden.
Nachhaltiges
Projekt
Zur Bewässerung der Bäume werden immer mehr Baumrigolen eingesetzt. Rigolen sind (unterirdische) Speicherkörper z. B. aus Kies, wo das Wasser im Porenvolumen gespeichert wird. Das Ziel von BoRSiS ist es, im Leitungsgraben von Rohren unter den Gehwegen oder Straßen Wasser zu speichern und zeitverzögert zur Bewässerung von Stadtbäumen abzugeben. Durch die Nutzung des Leitungsgrabens steht ein erweiterter Speicher für Niederschlagswasser und für den Wurzelraum zur Verfügung, ohne dass ein zusätzlicher Platzbedarf auf der Oberfläche (gegenüber Versickerungsmulden) erforderlich ist.
Innovatives
Projekt
Innovatives Projekt
Um die bisher ungenutzten Leitungsgraben überhaupt als Speicher für Niederschlagswasser und Wurzelraum nutzen zu können, ist Umdenken gefragt. Derzeit werden Leitungsgräben noch hoch verdichtet, um eine stabile Bettung der Rohre zu gewährleisten und Wurzeln sollen soweit möglich vom Leitungsgraben ferngehalten werden. Rohre aus duktilem Gusseisen, wie sie von den Mitgliedern des Industriepartners EADIPS®/FGR® e. V. hergestellt werden, können jedoch in porenreiche, grobe Schottermaterialien gebettet werden. Sie gelten als wurzelfest, sodass Baumwurzeln in den Leitungsgraben dieses Boden-Rohr-Systems einwachsen können, ohne das Rohr zu schädigen. Der Industriepartner Rockflow hat zudem einen Leitungsgraben aus Steinwolle entwickelt, der gegenüber Kieskörpern mit 95 Prozent ein höheres Speichervermögen besitzt. Der besondere Mehrwert im Projekt liegt somit insbesondere in der interdisziplinären, ganzheitlichen Herangehensweise zur Lösung wichtiger gesellschaftlicher Problemstellungen als Folge des Klimawandels.