FORSCHUNG IM TEAM
Im Anwendungszentrum KEIM, das unter der Federführung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart steht, simulieren Prof. Dr. Rößler, sein Forschungsteam und Studierende des Masters Angewandte Informatik anhand der Stadt Mannheim am PC eine autonom fahrende Taxiflotte. Unterstützung erhalten sie dabei von den Kooperationspartnern Stadtmobil Rhein-Neckar AG, PAN GEO Gesellschaft für Angewandte Geographie, und dem Fraunhofer IAO. Gefördert wird das Projekt „KI4Robofleet“ vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg mit rund 300.000 Euro.
FORSCHUNG MIT ANTRIEB
„Unser Ziel ist es, ökologische und wirtschaftliche Betriebsstrategien für die Robotaxis zu entwickeln. Ein großer Vorteil der autonomen Fahrzeuge wäre der, dass auch Personen, die keinen Führerschein besitzen, komfortabel und schnell an ihren Wunschort gelangen. Ich denke hier an Kinder, die zum Musikunterricht gebracht werden wollen, an ältere Menschen, die nicht mehr selbst fahren können und an die Pakete, die automatisch ausgeliefert werden“, erklärt Prof. Dr. Rößler. Wenn es soweit ist, sollen die Passagiere die Robotaxis über eine App zu sich nach Hause bestellen und gleichzeitig den Zielort eingeben können. Eine auf künstlicher Intelligenz basierende Software im Hintergrund entscheidet dann, welches Robotaxi zu welchem Zweck wohin geschickt wird.
FORSCHUNG MIT FRAGEN
Rein von der Fahrzeugtechnik her betrachtet, könnten die autonom fahrenden Fahrzeuge in den nächsten fünf Jahren an den Start gehen. Parallel muss aber der Aspekt der Cybersicherheit betrachtet werden: „Fast alle neuen Fahrzeuge sind heute mit dem Internet verbunden, es kam auch schon vor, dass diese gehackt wurden, weshalb hier sehr genau gearbeitet werden muss“, gibt Prof. Dr. Rößler zu. Weiterhin gibt es noch rechtliche Fragen, die geklärt werden müssen. Eine große Auswirkung hätte die Robotaxiflotte auch auf die Arbeitswelt. Angenommen, es würde nur noch autonom fahrende Fahrzeuge geben, würden viele Arbeitsplätze von Taxi-, Bus-, und LKW-Fahrer*innen wegfallen. Prof. Dr. Rößler gibt aber zu bedenken: „Es wird trotzdem immer jemanden geben, der sich um die Fahrzeuge kümmern und sie kontrollieren und warten muss. Auch seitens der Informationstechnik würden viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die Arbeiten verlagern sich so gesehen in andere Bereiche.“ Die Zukunft bleibt also spannend.