Schnell
erkannt
Kurz vor Weihnachten 2020 ging ein Aufatmen durch die Nation: Der erste Impfstoff gegen das Coronavirus wurde auch in Deutschland zugelassen. Für die meisten Menschen bedeutete das, es gibt Grund zur Hoffnung, dass das Virus besiegt werden kann. Schnell wurde jedoch ein Schwachpunkt des Impfstoffs bekannt: Einmal angebrochen sind die Dosen nur sehr kurze Zeit haltbar und so verfielen einige der heiß begehrten Impfungen, zum Beispiel wenn Termine nicht wahrgenommen wurden. Zwei Alumni der TH Köln wurden Anfang Januar 2021 Zeugen, wie eine Freundin kurzfristig mit einer übriggebliebenen Dosis geimpft werden konnte und gleich sprang bei ihnen der Funke über. Es müsste eine Möglichkeit geben, wodurch Restimpfungen nicht entsorgt, sondern schnellstmöglich weitervermittelt werden. Schon während des Studiums hatten die Freunde einige Erfahrungen in Sachen Gründung gesammelt und entwickelten so innerhalb kürzester Zeit eine Lösung: die „Impfbrücke“.
Schnell
reagiert
Unkompliziert und unbürokratisch – so funktioniert die im Februar 2021 entwickelte „Impfbrücke“ von Pirmin Straub und Manuel Hüttel, zwei Alumni der TH Köln. „Wir wollten mit vergleichsweise einfachen Mitteln in Zeiten der Corona-Pandemie einen wertvollen Beitrag leisten“, sagt Straub, und das ist ihnen gelungen. Dank ihrer Web-Anwendung konnten mehr als 38.000 Impftermine vermittelt und so wertvoller Impfstoff verwertet werden. Über die Anwendung können Impfzentren, Ärzt*innen oder andere impfberechtigte Stellen ihre bekannten Impfwilligen mit deren Einverständnis registrieren. Sind am Ende des Tages Impfdosen übrig, werden per Zufallsprinzip registrierte Kandidat*innen per SMS benachrichtigt und diese können sich dann umgehend ihre Impfung abholen. Und trotz des großen Erfolgs der „Impfbrücke“ war für Straub und Hüttel von Anfang an klar, dass sie mit ihrer Idee keinen Gewinn machen wollen. Sie berechnen von den Impfstellen lediglich die laufenden Kosten für das Programm, ihr Ziel ist aber, möglichst vielen Menschen Zugang zum Impfstoff zu verschaffen.
Schnell
geholfen
Das nötige Know-how, um innerhalb von nur drei Wochen eine solche Anwendung zu entwickeln, haben die zwei Gründer an der TH Köln gesammelt. Gemeinsam mit ihrem Professor erarbeiteten sie schon während des Masterstudiums eine 3D-Bildbearbeitungssoftware. Diese hatte so viel Potenzial, dass sie sich an den Gründungsservice der TH Köln wandten und mit deren Hilfe tatsächlich ein Start-up gründeten, über das sie ihre Software auf den Markt bringen konnten. „Die Erfahrungen, die wir dabei sammeln konnten, haben uns dann auch geholfen, die ‚Impfbrücke‘ so schnell umzusetzen“, so Hüttel. Oft bedarf es eben nur ein wenig Mut und einer zündenden Idee, um einen großen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Und mit ihrer „Impfbrücke“ haben Pirmin Straub und Manuel Hüttel dabei geholfen, Menschen mit einem lebensrettenden Impfstoff zu versorgen, der andernfalls vermutlich entsorgt worden wäre.