SICHER IM ALLTAG
In kürzester Zeit sind sie zu unserem ständigen Begleiter im Alltag geworden: Mund-Nase-Masken. Es gibt sie mittlerweile in unzähligen Variationen – klassisch in sterilem Blau-Grün, professionell mit FFP2 Siegel oder selbstgenäht in bunten und aufmunternden Farben. Und sie alle haben den wichtigen Zweck, uns vor Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. Dabei bergen aber vor allem die selbstgenähten Alltagsmasken die Gefahr, schnell von der Atemluft durchnässt zu werden. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann für die Träger*innen auch gefährlich werden, da durch die Feuchtigkeit eine Infektionsbrücke mit der Umgebung entstehen kann. Die Maske sollte dann umgehend gewechselt und vor dem nächsten Tragen gewaschen werden, Einwegmasken sollten entsorgt werden. Um diese Gefahr einzudämmen, haben Forscher*innen der FH Bielefeld eine Maske entwickelt, die die Vermehrung von Viren und Bakterien unterdrückt.
SICHER ERFORSCHT
Pleurotus Ostreatus – so heißt die Wunderwaffe gegen Viren und Bakterien, die die Alltagsmasken sicherer macht. Den meisten ist sie aber besser bekannt als Austernpilz. Und mit Wundern hat ihre Wirksamkeit auch nichts zu tun, sondern mit reiner Wissenschaft. Der Pilz hat Studien zufolge antioxidative, antivirale, entzündungshemmende, antibiotische und cholesterinsenkende Eigenschaften und kann damit Viren und Bakterien aufhalten, bevor sie durch die Maske zu den Träger*innen gelangen. Ob sie auch gegen das SARS-CoV-2-Virus wirksam ist, wird noch getestet. Das Forschungsteam um Dr. Lilia Sabantina, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) und Leiterin der Nachwuchsforschungsgruppe „Nanomaterials“, stellt die Masken mit einem Baumwollgewebe her, was dem Pilz einen ausreichenden Nährboden bietet.
SICHER IN DIE ZUKUNFT
„Wir probieren gerne auf den ersten Blick verrückt erscheinende Ideen aus“, sagt Sabantina, doch manchmal braucht es eben genau das: eine verrückte Idee, ein motiviertes Team und den Mut, es einfach zu versuchen. Durch die Verarbeitung natürlicher Materialien sind die Masken nachhaltig, umweltfreundlich und 100% Bio. Außerdem sind sie schon jetzt mehrfach nutzbar und das Team testet gerade, ob sie möglicherweise sogar waschbar sind. Am Ende des Projekts soll dann ein Baukasten für zuhause entstehen, mit Anleitung zur Fertigung des Myzel-Baumwoll-Verbunds und einer einfachen Rezeptur zur Herstellung eines Nährbodens. Die ideale Testgruppe ist auch schon gefunden; ein Chor hat sich freiwillig gemeldet, die Pilz-Masken gründlich auf die Probe zu stellen. „Ich freue mich sehr, dass die Resonanz auf unsere Schutzmasken-Idee so groß ist. Ich schließe nicht aus, dass wir mit den Schutzmasken ein Start-up gründen“, verrät Sabantina.