MEHR VERSTEHEN
Prof. Dr.-Ing. Lars Krenkel, der an der an der OTH Regensburg das Lehr- und Forschungsgebiet Biofluidmechanik an der Fakultät Maschinenbau verantwortet, stellt mit seinem Team hierfür verschiedene Szenarien aus dem Klinikalltag nach. Mithilfe von Puppen, an denen Mediziner*innen das Intubieren und Beatmen von Menschen üben können, wird untersucht, welche Gefahr von den einzelnen Beatmungs-Techniken ausgeht. Was passiert beim Wechsel etwa von der Beatmung mit Maske auf den Tubus? Was passiert, wenn ein Erkrankter unter seiner Maske hustet? Verringern bestimmte Maßnahmen oder Instrumente die Ansteckungsgefahr? Konkret geht es also darum, Pflegende und Behandelnde beim Beatmen von COVID-19-Patienten bestmöglich vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. „Wir wollen schnellstmöglich einen Best Practice Guide erstellen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Lars Krenkel.
MEHR ERFORSCHEN
Untersucht werden die verschiedenen klinischen Szenarien vor allem mittels optischer Strömungsmesstechniken, wie beispielsweise Rauchvisualisierung, klassischem Schlierenverfahren und neuerem Background Oriented Schlierenverfahren, mit dem auch feinste Luftströmungen im Raum über dichtebasierte Brechungsänderungen sichtbar werden. So kann das Forscherteam indirekt nachvollziehen, wie sich kleinste Schwebeteilchen (wie z.B. Corona-Viren) mit Luftströmungen bewegen – und wie weit sich unter verschiedenen Bedingungen die Corona-Viren während der Beatmung von Patienten verteilen.
MEHR KOOPERIEREN
Das Projekt läuft in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Regensburg sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Göttingen, das die Versuchsreihe mit komplexer optischer Messtechnik unterstützt hat. OTH-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier äußerte sich erfreut, das die OTH Regensburg einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leiste. „Hier bestätigt sich unsere Strategie, gerade an den Schnittstellen unterschiedlicher Disziplinen Kompetenzen aufzubauen – in diesem Fall zwischen Maschinenbau und Medizin.“