INNOVATIVE
ENTWICKLUNG
Die Professoren Dr. Volker Groß und Dr. Keywan Sohrabi vom Fachbereich Gesundheit der THM sowie Prof. Dr. Ulrich Koehler, der am UKGM das Schlafmedizinische Zentrum leitet, haben eine einfache und kostengünstige Lösung für die Beatmung von Covid-19-Patient*innen entwickelt. Das „Mobile Einfach-Beatmungsgerät 2020 (MEB 2020-1)“ basiert unter anderem auf Erkenntnissen aus der Schlafmedizin, unterstützt Patient*innen aktiv bei der Atmung, schont die Physis und erhält die lebensnotwendige Konzentration von Sauerstoff im Blut. Die Patient*innen erhalten während des Einatmens einen erhöhten Druck, der beim Ausatmen gesenkt wird, was den Kollaps der Atemwege verhindert. Zusätzlich wird mithilfe des Gerätes Sauerstoff verabreicht.
INNOVATIVES
SYSTEM
Das neue System kann einer invasiven Beatmung vor- und nachgeschaltet werden. Die Unterstützung der Atmung ist dabei nicht-invasiv, was aktuell mit teuren multifunktionellen Geräten durchgeführt wird. MEB 2020-1 erzeugt einen ausreichenden Einatmungsdruck und sorgt während des Ausatmens dafür, dass die kleinen Atemwege nicht kollabieren. Bei der Entwicklung wurde zudem darauf geachtet, eine Luftkontamination zu vermeiden, was bei vielen aktuellen Konzepten vernachlässigt wird.
INNOVATIVER
EINSATZ
Das Gerät ist technisch einfach und mobil einsetzbar. MEB 2020-1 sollen auch Nicht-Fachleute, also zum Beispiel die Patient*innen selbst, Angehörige oder Pfleger*innen, bedienen können. Hochqualifiziertes Fachpersonal wird dadurch entlastet. Das Gerät verzichtet auf eine komplizierte Überwachungstechnik, trotzdem arbeitet es zuverlässig und den geltenden Normen entsprechend. Ein Prototyp wird zurzeit erprobt. Mit Unterstützung des Gießener Medizintechnikunternehmens MHM bereiten die Wissenschaftler die Produktion vor und arbeiten an der Zulassung als Medizinprodukt. Weil es einfach zu bedienen und kostengünstig ist, kommt das Gerät für einen weltweiten Einsatz in Frage und kann dazu beitragen, viele Leben zu retten.