Ideen in Bewegung
Seit Januar 2016 arbeitete das Team des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Quartier agil – Aktiv in unserem Quartier“ daran, das Szenario eines agilen Viertels zu realisieren. hsg-Wissenschaftler*innen der Studienbereiche Physiotherapie und Logopädie entwickeln gemeinsam ein neuartiges, IT-gestütztes Angebot zur Förderung der körperlichen und kognitiven Fitness von Senior*innen. Dies beinhaltete Gruppenangebote, Aktivitäten im Quartier, Beratung und individuelle Trainingseinheiten. Um die technische Seite kümmerte sich die Hochschule Ruhr West. Als Wissenschafts-Praxis-Kooperationspartner wurden die Hochschulen von der Diakonie Ruhr und dem Sozialdezernat der Stadt Bochum unterstützt.
Menschen in Bewegung
Der Grundgedanke hinter dem Trainingsprogramm: Nimmt im Alter die körperliche und/oder sprachlich-kognitive Leistungsfähigkeit ab, führt dies oft auch dazu, dass soziale Kontakte und Partizipation geringer werden. Gleichzeitig bietet aber das Wohnquartier ein großes Potenzial, um die Aktivitäten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben anzuregen und aufrechtzuerhalten. Denn hier treffen sich die älteren Menschen mit Verwandten, Freund*innen und Bekannten, kaufen ein und nehmen an kulturellen Veranstaltungen teil. In dem Projekt wurde daher ein neuartiges, IT-gestütztes Angebot für ältere Menschen entwickelt, welches sie in ihrem Wohnquartier zu körperlichen und geistigen Aktivitäten anregt. Dabei half eine spezielle App, die über soziale Aktivitäten im Quartier informierte und die Senior*innen mittels zur Verfügung gestellter Smartphones mit ihrer Umgebung vernetzte. Als Expert*innen ihrer eigenen Lebensführung wurden die teilnehmenden Senior*innen an der Programmentwicklung beteiligt und so zu Koproduzent*innen der entwickelten Aktivitäten und Übungen.
Foto: hsg Bochum
Wissenschaftliche Ergebnisse
Um die Effektivität des „Quartier agil“-Trainingsprogramms zu bewerten, wurden verschiedene subjektive und objektive gesundheitsbezogene Parameter der Teilnehmenden erhoben. Besonders interessant war die Wirkung auf die soziale Teilhabe der Senior*innen, so wie die Förderung von Kommunikation, sozialen Kontakten und der Aktivität im Quartier. Außerdem wurden grundsätzliche Erkenntnisse über die Akzeptanz, Nutzungshäufigkeit und Nützlichkeit von alltagsnahen IT-Lösungen für Senior*innen gewonnen. Das Konzept inklusive der Anwendung der App wurde so verschriftlicht, dass es möglichst nahtlos in andere Quartiere, Städte und Regionen transferiert werden kann.
Foto: hsg Bochum
- Prof. Dr. Christian Grüneberg
- Prof. Dr. Christian Thiel
- Prof. Dr. Sascha Sommer
- Prof. Dr. Christian Grüneberg
- Prof. Dr. Christian Thiel
- Prof. Dr. Sascha Sommer