DIGITAL INTERNATIONAL
Eine Reise ins Ausland ist für viele Studierende das Highlight ihres Studiums. Für diejenigen, die kein ganzes Auslandssemester antreten wollen oder können, bieten Summer Schools einen kurzen aber eindrucksvollen Trip in ein fremdes Land. Doch schon Anfang diesen Jahres wird den meisten klar: auch diese Pläne werden von der Corona-Pandemie zerschlagen. Aber deshalb auf den wertvollen Austausch mit Kommiliton*innen aus anderen Kulturen verzichten? Nicht mit ihr. Claudia Umanzor ist Leiterin der Summer School der Münster School of Business und organisierte im letzten Jahr die erste Digitale Summer School. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Team stellte sie ein digitales Programm auf die Beine, das die Erfahrung für die Studierenden so authentisch wie möglich machen sollte. Für zwei Wochen trafen sich 45 Studierende aus insgesamt 11 Nationen in ihrem virtuellen Klassenraum und lernten dort mit- und voneinander.
DIGITAL SOZIAL
Für Umanzor stand vor allem die soziale Interaktion im Vordergrund: „Wir haben im Social Chat natürlich auch etwas ‚Quatsch‘ gemacht“. Der Creativity Coach Joshua Mahaney sorgte mit seinen kreativen Einheiten, ob durch tanzen oder malen, jeden Morgen für den nötigen Teamgeist – auch auf Distanz. Außerdem bildeten feste Rituale die Grundlage für einen respektvollen und aufmerksamen Umgang miteinander. Um das perfekte Rezept für ein gelungenes Projekt zu kreieren, sagt Umanzor, macht sie es wie beim Kochen: „Ich schaue, welche Ressourcen ich habe, bin flexibel und mache mit viel Intuition das Beste daraus“.
DIGITAL GEFRAGT
Und dieses Rezept scheint großen Erfolg zu bringen. Statt der üblichen 30 bis 50 Bewerbungen, gab es in diesem Jahr 97 Bewerbungen, aus denen letztendlich 45 Teilnehmende ausgelost werden mussten. Alle Teilnehmenden waren begeistert von der Umsetzung und, wie nach einem wirklichen Auslandsaufenthalt, traurig, sich am Ende wieder verabschieden zu müssen. Für Umanzor wird die Summer School auch in Zukunft ein wichtiges Thema sein, sowohl in Münster, als auch an anderen internationalen Hochschulen. Eine Fortsetzung des Projekts, ob nun digital oder live und in Farbe, ist also garantiert.