ERFOLGREICHE
STUDIENGÄNGE
An der Fakultät Informatik und Mathematik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) studieren mehr und mehr Frauen. Einige Studiengänge wie die technische Informatik oder die Wirtschaftsinformatik sind noch zu 87, beziehungsweise 72 Prozent „männlich“, bei der medizinischen Informatik jedoch liegt das Geschlechterverhältnis bereits bei 50-50. „Das Bild vom Nerd ist noch recht dominant, auch das Vorurteil vom Einzelkämpfer, der nur vor dem Rechner sitzt.“ berichtet die Frauenbeauftragte der OTH Regensburg Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard. Meist sei das aber heutzutage falsch. Die Arbeit erfolge sehr oft in Teams, mit und für Menschen. Prof. Dr. Süß-Gebhard kann sich daher erklären, warum besonders die medizinische Informatik einen vergleichsweise hohen Frauenanteil hat: „Wenn Frauen studieren, so zeigen Studien, wollen sie den Sinn dahinter sehen.“ So wie Mona Poschenrieder, bei der der Bezug zur Praxis ein zentraler Grund war, von ihrem vorherigen Wirtschaftsmathematik-Studium nach Regensburg zu wechseln. Sie könnte seitdem nicht glücklicher sein mit dem Lernumfeld und ihren Informatik-Kommiliton*innen und -Professor*innen: „Einer der positivsten Punkte war, dass vor allem auch die männlichen Kommilitonen nie ein Problem damit hatten, dass wir als Frauen Informatik studieren. Für sie waren wir immer alle gleichwertig und sie haben uns geholfen (z.B. beim Programmieren). Meistens haben wir auch zusammen gelernt.“
ERFOLGREICHE
ABSOLVENTINNEN
„Es gibt keinen Grund, warum Frauen keine Informatikerinnen werden sollten. Wenn ich das Wissen habe, wenn ich Kompetenz habe, werde ich auch für voll genommen“, sagt die Informatik-Absolventin Melanie Bachinger, die ihre IT-Firma rBITech nach ihrem Abschluss von der OTH Regensburg zusammen mit ihrem Mitbewohner gründete. Neben IT-Systemhilfe für regionale Mittelständische Unternehmen entwickelten sie eine App für die Waldwirtschaft: den Forestmanager. „Ich habe als Frau in dem Feld noch nie ein Problem gehabt“, erzählt Melanie Bachinger, „ich war aber auch schon immer dickhäutig und schlagkräftig.“ Allen Schülerinnen und Studentinnen rät sie vor allem, nicht schon unsicher in die Berufssuche einzusteigen und eine abwertende Behandlung aufgrund des Geschlechts zu erwarten: „Es mag schon sein, dass es so etwas in großen Unternehmen noch gibt, aber davon darf man sich nicht einschüchtern lassen.“
ERFOLGREICHE
STUDENTINNEN
Viele Studentinnen haben bereits während des Studiums begonnen, als Werkstudentinnen bei einer Firma zu arbeiten. Die Masterandin Erika Cardenas zum Beispiel arbeitet nebenbei als Softwareentwicklerin. „Durch das Praxissemester habe ich einen guten Anschluss bei der Firma AKTORmed bekommen“, erzählt sie. „Das Studium an der OTH ist wirklich sehr gut. Man hat viele Praktika, das heißt viel ‚Hands-On‘-Arbeit.“ Erika Cardenas studiert seit fünf Jahren in Regensburg. Ihre Begeisterung für das Feld kam bereits in der Schulzeit. In ihrer Heimat Kolumbien sei die Informatik ab der 6. Klasse Pflichtfach und werde sehr gefördert. Für Mädchen, genauso wie für Jungs. „Ich halte es für wichtig, das Vorurteil hinter sich zu lassen, dass bestimmte Berufe nur für ein Geschlecht gelten. Und dies muss zu Hause und in der Schule vermittelt werden“, sagt Erika Cardenas. Mit dem Studium an der OTH ist sie sehr glücklich, hier sei sie noch nie aufgrund ihres Geschlechts anders behandelt worden. Auch die Masterandin Luise Middel schätzt an der OTH Regensburg die kleinen Gruppen und dadurch die enge Zusammenarbeit mit Kommiliton*innen und Professor*innen. Dass der Männeranteil in ihrem Master deutlich höher war, hat sie nie gestört. „Man sollte sich bei der Studiengangwahl daher nicht einschüchtern lassen“, rät sie Schülerinnen, die sich noch nicht sicher in ihrer Studien- oder Berufswahl sind.
- Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard
- Melanie Bachinger
- Mona Poschenrieder
- Erika Cardenas
- Luise Middel
- Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard
- Melanie Bachinger
- Mona Poschenrieder
- Erika Cardenas
- Luise Middel