GEMEINSAME
ANSTRENGUNG
Nach einem weltweiten Aufruf von Wissenschaftler*innen der Stanford University, die Hardware-Ressourcen für ihre Corona-Forschung benötigten, hat die TH Lübeck nicht gezögert, einen Beitrag zu leisten. Der Aufruf erfolgte über das Folding@Home-Projekt. Dabei handelt es sich um eine Software, die Berechnungen für datenintensive Computersimulationen auf freiwillige Mitwirkende aufteilt und deren Rechnerressourcen nutzt. Der Aufruf richtete sich dabei nicht nur an Wissenschaftler*innen, sondern auch an die „Gamer“ und Videospielfreunde im Netz. Denn sie besitzen Computer, in denen starke CPU und Grafikkarten verbaut sind. Sie alle, Gamer und Wissenschaftler*innen, sollten also eine ihrer wertvollsten Ressourcen beisteuern: Rechenleistung.
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ENTSCHEIDUNG
Für die SARS-CoV-2 Forschung hat die TH Lübeck bis zu 36 CPUs und 36 GB Memory Rechenkapazität ihrer Server zur Verfügung stellen können. „Mehr geht gerade nicht, wir brauchen den Rest für den Ausbau der Online-Lehre und für die Umstellung auf digitale Angebote“, sagt Dr. Nane Kratzke, Professor für Praktische Informatik an der Technischen Hochschule Lübeck. Kratzke und seine Kolleg*innen verantworten das virtuelle Hochschullabor myLab, das Webspace, sowie Dienste zur Unterstützung von Entwicklungsprojekten anbietet. Dazu gehören natürlich eine Menge Bits und Bites, also große Rechnerleistungen, die die Studierenden für ihre Projekte benötigen und die Lehrenden für den digitalen und Online-Lehrbetrieb. Da diese Ressourcen nicht rund um die Uhr benötigt werden, haben die Laborverantwortlichen über das „Folding@Home-Projekt“ Rechnerleistung zur Verfügung gestellt.
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ERFOLG
Die weltweite Unterstützung kommt an. Aus den Labors der Stanford University sind Stimmen von Forschenden zu vernehmen, die optimistisch klingen: „With many computers working towards the same goal, we aim to help develop a therapeutic remedy as quickly as possible. Helping us run simulations is the primary way to contribute. These calculations are enormous and every little bit helps!“ Die Hochschule ist sich sicher, dass jede noch so kleine Überlassung von Rechnerleistung einen guten Zweck erfüllt. Und das zeigt Wirkung. MyLab ist seit Anfang April tatsächlich in die TOP 5% des „Contributor-Rankings“ der kalifornischen Universität aufgestiegen. Ein Dank geht dabei auch an die Studierenden, denn laut Professor Kratzke stammen nur ca. 1/3 Rechenleistung aus dem myLab. Die restlichen 2/3 der zur Verfügung gestellten Rechnerleistung stammen von den TH-Studierenden.