Promotionszentrum Angewandte Informatik: Erster Doktorand verteidigt erfolgreich Dissertation
Es ist ein Meilenstein für das hochschulübergreifende Promotionszentrum Angewandte Informatik (PZAI) mit Sitz an der Hochschule Darmstadt (h_da): Mit Jascha Kolberg hat erstmals ein Doktorand seine Dissertation an einer HAW in der Fachrichtung Angewandte Informatik verteidigt. Zugleich ist er der erste Promovend, der von der Hochschule Darmstadt seinen Doktortitel verliehen bekommen wird.
Seit 2016 besitzen Hessens Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) in besonders forschungsstarken Bereichen das Promotionsrecht und dürfen somit eigenständig Doktortitel verleihen. Im Promotionszentrum Angewandte Informatik haben sich hierfür die Hochschule Darmstadt, die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Fulda und die Hochschule RheinMain zusammengeschlossen. Jascha Kolberg ist nun der erste Doktorand, der erfolgreich seine Dissertation verteidigt hat. Er hat jetzt ein Jahr Zeit, diese zu veröffentlichen und darf dann nach Aushändigung der Promotionsurkunde den Titel Dr. rer.nat. Jascha Kolberg tragen.
Prof. Dr. Ralf Dörner, Sprecher des Promotionszentrums: „Es ist immer toll, wenn man die Früchte von harter und guter Arbeit ernten kann – dies gilt sowohl für Herrn Kolberg als auch für das PZAI, das den ersten erfolgreichen Absolventen feiern darf. Der wissenschaftliche Diskurs in der Disputation hat mir viel Freude bereitet und ebenso die hohe Qualität der Forschungsarbeiten in der Präsentation von Herrn Kolberg. Dies ist ein sehr gelungener Auftakt für das PZAI – man darf sich schon auf die nächsten Disputationen freuen, über 40 Promotionsvorhaben laufen bereits.“
Prof. Dr. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung der Hochschule Darmstadt: „Meinen herzlichen Glückwunsch an Jascha Kolberg. Er ist nicht nur der erste Absolvent des PZAI, sondern auch der erste erfolgreiche Doktorand der Hochschule Darmstadt. Dies ist somit ein doppelter Anlass zur Freude, zeigt es doch unsere lebhafte Forschung zu innovativen Themen, die unserem Nachwuchs sehr gut Raum für wissenschaftliche Entwicklung bieten.“
In seiner Dissertation beschäftigt sich Jascha Kolberg mit der Sicherheit biometrischer Systeme und Authentisierungsverfahren. Er untersucht kryptografische Lösungen, um biometrische Daten sicher zu speichern und im verschlüsselten und somit abgesicherten digitalen Raum zu vergleichen. Dies dient dem Datenschutz. Um dabei langfristigen Schutz zu garantieren, werden ausschließlich Verfahren genutzt, die selbst künftigen Quantencomputern standhalten. Zudem untersucht er Verfahren, um so genannte Präsentationsangriffe zu erkennen. Hierbei werden beispielsweise gestohlene Fingerabdrücke missbraucht. Jascha Kolberg analysiert in seiner Arbeit verschiedene Methoden und Systeme, um den Missbrauch von Fingerabdrücken zu erkennen.
„Die Dissertation untersucht bei der Erkennung nicht nur erklärbare Bildanalysefilter, sondern auch künstliche neuronale Netze. Dabei ist es herausragend, dass selbst unbekannte Präsentationsangriffe, deren Materialien im Training der Detektoren nicht beteiligt waren, mit guter Robustheit erkannt werden können“, sagt Prof. Dr. Christoph Busch, der mit Prof. Dr. Marta Gomez-Barrero die Arbeit betreut hat.