MINT-EC-NRW-Camp „Smart Cars“ und „Smart Home“
Programmieren und Netzwerken steht für die 30 Gymnasi-asten im dreitägigen Gemeinschaftsprojekt des Josef-Albers-Gymnasiums und des zdi-Zentrums der Hochschule Ruhr West im Fokus
Die Hochschule Ruhr West (Institut Informatik), das zdi-Zentrum Bottrop, das Josef-Albers-Gymnasium und das Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft e.V. (BWNRW) luden 30 technikinteressierte Gymnasiast*innen von umliegenden MINT-EC-Schulen zu einem dreitägigen Camp ein. Der MINT-EC-Netzwerkgedanke wird gelebt.
Die aus ganz NRW angereisten Jugendlichen erlebten drei spannende Tage an der Hochschule Ruhr West in Bottrop. Fünf Lehrkräfte des Josef-Albers-Gymnasiums ergänzten das Projekt an der Hochschule mit einem für Bottrop typischen Rahmenprogramm. Schüler*innen verschiede-ner Gymnasien in solchen Technik-Projekten zusammenzubringen ist eine zentrale Netzwerkidee des Vereins MINT-EC. Dieser folgend wurde das sogenannte BRABUS-Camp vor sechs Jahren vom Albers initiiert. Die langjährige Mitgliedsschule hat mit der Hochschule Ruhr West einen starken Partner gefunden. Die Gymnasiast*innen kamen von vielen anderen MINT-EC-Schulen aus den Städten Bad Salzuflen, Bergisch Gladbach, Bornheim, Bielefeld, Brakel, Coesfeld, Essen, Geseke, Leverkusen, Mönchengladbach, Münster, Senden, Wesel, Wuppertal und Bottrop.
Seit der Gründung der Hochschule arbeiten das JAG und das zdi-Zentrum Bottrop in unzähligen MINT-Projekten zusammen. Eine Win-win-Situation für beide Partner und vor allem für die Schüler*innen. Der praxisnahe Unterricht gewährt direkte Einblicke in Berufsfelder und Studiengänge. Die modern ausgestatteten Labore der Hochschule erlauben viel Platz zum Experimentieren und um „Studium-Luft“ zu schnuppern. Auch Florian Wältring, MINT-Koordinator am Josef-Albers-Gymnasium, der zusammen mit den zdi-Koordinatorinnen Insa Larson und Katharina Schwermer die Organisation des Camps übernommen hat, betont den Stellenwert der Kooperation: „Ich bin immer wieder begeistert, wie viel die Schüler*innen von den drei Camp-Tagen mit-nehmen. Das MINT-EC-Netzwerk zeigt, was außerschulische Lernorte ausmachen können und wie Schüler*innen bei den praktischen Workshops aufblühen. Der Kontakt zu Ingenieuren und Wissenschaftlern und deren realer Arbeitsplatz ermöglichen Berufsorientierung hautnah.“
Im Mittelpunkt des MINT-EC-Netzwerk-Projekts standen die Entwicklung von Smart-Home-Lösungen und die Programmierung von Elektrofahrzeugen der Firma Brabus:
Comfortsteigernde Smart Home-Lösungen und intelligente Vereinfachungen für den Alltag von gehbehinderten Senioren sind reale Anlässe, sich mit der digitalen Kommunikation von untereinander vernetzten Geräten und der App-Entwicklung auseinanderzusetzen. Unter der Anleitung von Prof. Dr. Stefan Geisler und seinem Team entwickelten 14 Schüler*innen ihre ganz eigenen Ideen zur intelligenten Lichtsteuerung, um sie als Szenen für die automatisierten Abläufe in einer App zu programmieren. Das Labor zur Mensch-Technik-Interaktion bot einen kreativen Schaffungsort. Schnell ergab sich eine produktive Lernatmosphäre und die Schüler*innen haben mit großer Motivation an ihren eigenen individuellen App-Designs gearbeitet.
Weitere 16 Schüler*innen hatten die Gelegenheit, im mehrfach erprobten BRABUS-Camp das Berufsfeld des Fahrzeuginformationstechnikers hautnah zu erleben und zu erkunden. Zusammen stellten sie sich der Herausforderung, ingenieurspezifische Aufgaben aus dem Berufsalltag von Stefan Steinwasser, einem Mitarbeiter bei der Firma BRABUS, zu lösen. Stefan Steinwasser hat selbst an der HRW studiert und für seine Abschlussarbeit mit dieser Technologie gearbeitet. Die Elektrofahrzeuge, an denen getestet und programmiert wurde, stellte wiederum sein Arbeitgeber zur Verfügung.
Zwei Kabel verbinden die Bordelektronik des von BRABUS veredelten Fahrzeugs mit den Steuergeräten und dem Computer am Schülertisch. Wird die Tür geöffnet, ertönt ein Warnton und die Beleuchtung des Einstiegs wird eingeschaltet. Die Schüler*innen müssen die vom Fahrzeughersteller programmierten BUS-Informationen aus dem Kommunikationsprotokoll der Elektronik identifizieren und können mit ihnen eigene Aktoren, wie z. B. eine Tachometernadel, einen Abstandswarner oder die Beleuchtung ansteuern.
Beathe Gathen vom Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft e.V. – das das Camp finanziell mit der Übernahme der Unterbringungs- und Verpflegungskosten unterstützt – unter-streicht die Beliebtheit der Inhalte: „Wir mussten leider vielen Schüler*innen eine Absage erteilen, die Nachrückerliste des Camps war wieder lang.“
Genau aus diesem Grund wird es deshalb im neuen Jahr erstmalig ein zusätzliches MINT-EC-NRW-Camp geben. „Natürlich freuen wir uns über die große Beliebtheit des Camps. Zukünftig wollen wir aber noch weiteren Schüler*innen die Möglichkeit an der Teilnahme eines solchen MINT-Camps gewährleisten,“ so die zdi-Koordinatorinnen Insa Larson und Katharina Schwer-mer. Bei dem Camp, das vom 26. Februar bis zum 28. Februar 2020 in Kooperation mit dem Heinrich-Heine Gymnasium in Bottrop stattfinden wird, wird das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen.
Den Abschluss der drei arbeitsintensiven Tage bildete neben der Urkundenübergabe eine gemeinsame Präsentation der Aufgabenlösungen. Auch dies gehört zum Berufsfeld von Ingenieur*innen. In drei Minuten galt es, den Mitstreiter*innen Highlights der eigenen Lösungsfindung adressatenbezogen und mediengestützt darzustellen.
Alle Teilnehmer*innen, auch die aus Bottrop und der näheren Umgebung, verbrachten die zwei Nächte in einem Hostel. Die Lehrkräfte unterstützten das gemeinsame Kennenlernen und organisierten einen kleinen Ausflug zum Tetraeder. So lernten sich alle schnell näher kennen und tauschten sich über ihr gemeinsames Interesse an der Technik, über ihre Erfahrungen im Bereich Schule und über ihre Berufswünsche aus.
Den 6 Schüler*innen des Josef-Albers-Gymnasiums hat das diesjährige Camp wieder sehr viel Spaß gemacht. Auch zwei Schüler*innen des Heinrich-Heine Gymnasiums haben teilgenommen. Sie alle kamen mit vielen neuen Ideen nach Hause. Als MINT-EC-Mitgliedsschule bietet das Josef-Albers-Gymnasium ihnen viele weitere Möglichkeiten, an ähnlichen noch folgenden MINT-EC-Camps anderer Gymnasien aus dem Netzwerk teilzunehmen, um ihren schulischen und außerschulischen Horizont zu erweitern.
Ein besonderer Dank gilt den beteiligten Partnern. Vor allem der Firma BRABUS sei Dank für die Werksführung und die zur Verfügung gestellten Fahrzeuge. Wir bedanken uns vor allem bei Stefan Steinwasser, dem Mitarbeiter von BRABUS. Weiterhin gilt unser Dank dem Institut Informatik der Hochschule Ruhr West für die Konzeption und Betreuung der Workshops und dem zdi-Zentrum Bottrop für die organisatorische Unterstützung und schließlich dem Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft e.V. für die finanzielle Unterstützung bei der Übernachtung und der Verpflegung. Abschließend ist dem Josef-Albers-Gymnasium für die Gesamtorganisation des Camps und die Betreuung der Schüler*innen recht herzlich zu danken.