Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter gegen Corona-Virus
Die Fakultät Angewandte Chemie der Hochschule Reutlingen trägt aktiv zur Eindämmung des Corona-Virus bei und stellte daher für alle Mitarbeitenden im eigenen Labor Desinfektionsmittel her.
Konzentriert stehen die Mitarbeitenden der Fakultät Angewandte Chemie im Labor und füllen vorsichtig die Flüssigkeit in die kleinen Flaschen ab. Die Herstellung des Desinfektionsmittels sei für sie nicht schwierig, erklärt Ralf Koslik. „Wir ermitteln die notwendigen Mengen der Inhaltsstoffe, mischen sie und füllen dann ab. Fertig! Anschließend werden wir die Flaschen noch mit Etiketten versehen und sind dann für die Verteilung bereit.“
Der Bedarf an größeren Mengen von Desinfektionsmittel für die Hochschule und die noch immer bestehenden Lieferengpässe, veranlassten Prof. Krastev, Dekan der Fakultät Angewandte Chemie, tätig zu werden. Da Desinfektionsmittel in den Laboren der Fakultät problemlos selber hergestellt werden kann, setzten die Labormitarbeitenden die jetzt benötigten Mengen an. Bei weiterem Bedarf kann zusätzliches Material hergestellt werden. Die Herstellung des Desinfektionsmittels erfolgte nach der Rezeptur der Weltgesundheitsorganisation WHO für Handdesinfektionsmittel. Es wirkt gegen Bakterien und gegen viele Viren, auch gegen das Corona-Virus.
Christine Huege, die Leiterin der Materialausgabe berichtet, dass die für die Herstellung notwendigen Inhaltsstoffe zunächst noch im Haus vorrätig waren. Der verwendete Alkohol war ursprünglich für andere Zwecke in den Laboren bestimmt. Doch in Zeiten wie diesen, wollte man aktiv zur Eindämmung des Virus beitragen und mit den Reserven das dringend benötigte Desinfektionsmittel herstellen. Nachschub an benötigten Inhaltsstoffen zu besorgen war und ist allerdings immer noch schwierig, bemerkt sie weiter.
„Für die Desinfektionswirkung haben wir den Alkohol Isopropanol verwendet. Somit ist die Flüssigkeit sehr gut für alle alkoholbeständigen Oberflächen geeignet,“ erklärt Huege. „Und auch die Haut kann damit desinfiziert werden, da wir einen kleinen Anteil Glycerin für die Rückfettung zugegeben haben. So wird die beanspruchte Haut gleichzeitig wieder gepflegt,“ ergänzt sie. Das Robert Koch-Institut empfiehlt für die Händedesinfektion die Flüssigkeit unverdünnt und nur auf trockener Haut zu verwenden. Damit das Desinfektionsmittel wirkt und die Keime zuverlässig abgetötet werden, müssen alle Flächen der Hände mit der Flüssigkeit benetzt werden und mindestens 30 Sekunden einwirken.
Für die Angehörigen der Hochschule wird auch künftig einiges an Desinfektionsmittel benötigt. Alle Bediensteten der Hochschule sollen eine kleine Flasche erhalten, darüber hinaus sollen die auf dem Campus aufgestellten Spender befüllt werden. Überschüssiges Desinfektionsmittel wird die Hochschule dem Reutlinger Gesundheitsamt zur weiteren Verwendung anbieten.