Jede Stimme zählt beim Hessischen Gründerpreis
THM-Team Fisego steht mit Brandschutz-Erfindung im Finale
Er zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für junge Unternehmen, Startups und Innovationen in Deutschland – Sophia Reiter und Fabian Goedert sind fest entschlossen, ihn an die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) zu holen: Sie stehen mit ihrem Unternehmen Fisego und dem Brandschutz-System Bebbs im Finale des Hessischen Gründerpreises. In der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ treten sie am Mittwoch, 3. November, gegen zwei Ideen aus Darmstadt an. Am Finaltag müssen Sie nicht nur Fachbesucher auf einer – corona-bedingt kleinen – Messe und am Abend die Jury überzeugen, sondern schon vorab das Publikum: Am Mittwoch, 20. Oktober, startet auf www.hessischer-gruenderpreis.de ein Online-Voting, dessen Ergebnis in die Gesamtbeurteilung einfließt.
„Wir freuen uns über jede Stimme aus Mittelhessen“, sagt Sophia Reiter und ergänzt lachend: „Über jede andere Stimme natürlich auch.“ Beim Publikum, das wissen die beiden Gründenden, kommt ihre Idee gut an. Sie arbeiten daran, vorerst in Mehrfachsteckdosen, später auch in Haushaltsgeräte kostengünstig Technik zu implementieren, die Brände im Entstehungsprozess erkennt, akustisch und digital meldet und – wenn nicht eingegriffen wird – schließlich selbst löscht, bevor das die Feuerwehr tun muss. 2020 meldeten sie das deutsche Patent an, 2021 folgte die europäische Nachmeldung. Beim THM-eigenen Ideenwettbewerb Ideeco schaffte es das Paar 2020 auf den ersten Platz, im Wettbewerb Hessen Ideen kurz darauf als unangefochtener Publikumsliebling auf Rang zwei. „Aber der Gründerpreis ist im Gegensatz dazu schon eine andere Liga“, sagt Goedert.
Ins Halbfinale einzuziehen sei bereits überwältigend, so der Student, der sich der Unterstützung von THM, Hessischer Feuerwehrstiftung und Sparkasse Oberhessen gewiss ist. „Es ist unglaublich, was die Teilnahme für eine Resonanz erzeugt“, sagt Goedert. Nicht nur zahlreiche Medien, sondern auch Investitionswillige hätten sich bereits gemeldet. „Der Hessische Gründerpreis ist sowas wie die Champions League für Start-Ups“, erklärt der Student des Bauingenieurwesens. Entsprechend hart würden er und die Elektrotechnik-Studentin Reiter sich auch vorbereiten – unter anderem mit einem Pitch-Training bei einer der weltweit größten Unternehmensberatungen. Das half im Halbfinale: „Wir haben gepitcht wie noch nie – es war wie Ping-Pong“, berichtet Fabian Goedert.
Einen Pitch müssen die beiden, die das Fisego-Kernteam um den dual studierenden Wirtschaftsinformatiker Johannes Steube ergänzt haben, am 3. November in Frankfurt nicht mehr überstehen. Vielmehr präsentieren sie ihre Idee und ihr Gründungsvorhaben auf einer Fachmesse, bei der das Publikum Punkte vergibt. Die Jury rund um den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir als Schirmherr wählt in vier Kategorien ihre jeweiligen Favoriten und schließlich fließt noch das Publikums-Voting in das Gesamtergebnis ein. Die Preise werden dann auf einer Gala in kleinem Rahmen verliehen, Corona lässt es nicht anders zu. Die Live-Übertragung im Internet wollen Sophia Reiter und Fabian Goedert aber nutzen: Sie planen für Freunde und Unterstützer ein corona-konformes Public Viewing.
Foto: Fisego