HRW vergibt DAAD-Stipendien an internationale Studierende
Durch die STIBET-Programme fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) die Betreuung von internationalen Studierenden und Doktoranden an deutschen Hochschulen. Das Programm enthält verschiedene Fördermöglichkeiten für internationale Studierende, wie beispielsweise ein Studienabschluss-Stipendium. Dieses Stipendium vergibt die HRW in diesem Semester an Adil Et-Tajani. Der junge Marokkaner studierte zunächst Maschinenbau und schließt jetzt sein Masterstudium Techni-sches Produktionsmanagement ab.
Adil Et Tajani, heute 27, besuchte zunächst ein Studienkolleg in Bochum, um seinen marokkanischen Schulabschluss anerkennen zu lassen und sich auf ein Ingenieurstudium an einer deutschen Hoch-schule vorzubereiten. In dieser Zeit wurde ihm klar, dass es gute Gründe gibt, ein Studium im Ruhrgebiet zu beginnen: die Lebenskosten sind zu finanzieren, mit Bus und Bahn kommt man fast überall hin und die Freizeitaktivitäten sind sehr vielseitig. Nach einigen Besuchen und Gesprächen entschied sich Et-Tajani für die HRW. „Zwei Wochen vor Semesterbeginn besuchte ich einen Vorkurs für Mathe und Naturwissenschaften, wo ich viele andere Erstis kennenlernte. So konnte ich mich vom ersten Studien-tag an mit meinen Kommilitonen austauschen und schon nach einer Woche Lerngruppen für verschiedene Fächer bilden.“ Damit hatte er einen sehr guten und entspannten Studieneinstieg. Auch die deutsche Sprache und die Fachsprache waren für Et-Tajani kein Hindernis. Seine Empfehlung an aus-ländische Studierende: vor dem Studium einen Vorbereitungskurs zu besuchen. Um gute wissenschaftliche Arbeiten zu schreiben, besuchte er einen Kurs des Zentrums für Kompetenzentwicklung der HRW und suchte sich gleich noch einen Kurs für Business-Englisch.
Jetzt am Ende des Masterstudiums würde sich Adil Et-Tajani wieder für die HRW entscheiden: „Der Praxisbezug, die Nähe zu den Professor:innen, das familiäre Umfeld, der moderne Campus haben mir besonders gefallen. Auch die Angebote während der Projektwochen fand ich sehr interessant. Ich konnte mich mit Studenten aus anderen Fachbereichen austauschen und Soft Skills erwerben.“
Das Stipendium ist eine einmalige Zahlung von 1.500 Euro. Maßgeblich für die Vergabe war neben den guten Studienleistungen ein in absehbarer Zeit zu erreichender Studienabschluss sowie die Darle-ung der mittelfristigen Karriereplanung.
Seine Karriere stellt sich der Stipendiat als Prozessingenieur in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder im Anlagenbau vor. „Prozessoptimierung fasziniert mich. Deshalb habe ich mich für das Masterstudium Technisches Produktionsmanagement entschieden.“ In den nächsten drei Jahren möchte er Erfahrungen in der Analyse und Beseitigung von Prozessproblemen nach der LEAN-Six Sigma Methode in der deutschen Industrie sammeln. „Die Ingenieurausbildung an der HRW war praxisnah und ich fühle mich bereit, loszulegen“, so Et-Tajani. „Irgendwann würde ich auch gerne nach 2 Marokko zurückkehren. Das Land ist zu einem großen Exporteur von Autos geworden. Marokko ist ein Land, das in den kommenden Jahren seine Führungskräfte brauchen wird, um den Sektor weiter zu verbessern. Eine Autoindustrie in Marokko, die deutschen Standards entspricht, würde ich mir für mein Land wünschen.“
Et-Tajani dankt den Professorinnen Dr. Alexandra Dorschu und Dr. Inga Pollmeier, die ihn während des Praxissemesters und seiner Bachelorarbeit thyssenkrupp Rasselstein GmbH in Koblenz betreuten. „Sie ließen keine Frage unbeantwortet und die Vorgesetzten im Unternehmen waren sehr zufrieden mit dem reibungslosen Austausch mit unserer Hochschule. Ich fühlte mich wie ein Botschafter der Hochschule. Daraus ergab sich eine gute Bachelorthesis, die direkt in der Stahlindustrie angewendet wurde.“
In diesem Jahr sind an der HRW 521 Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit und ausländi-schem Schulabschluss immatrikuliert, rund ein Drittel hiervon verfügt zudem über eine ausländische Hochschulzugangsberechtigung. Im Spätsommer folgt eine erneute Ausschreibung von mindestens zwei Studienabschluss-Stipendien für das Wintersemester 2020/2021.