HfWU erhält eine Million Euro aus Brüssel
Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) baut in Russland und Kasachstan ein Graduiertenkolleg auf. Sie unterstützt damit die Doktorandenausbildung für eine nachhaltige Landwirtschaft und zukunftsfähige Agrarsysteme in diesen Ländern. Eine Million Euro werden dafür aus dem europäischen Förderprogramm „Erasmus+“ an die Hochschule fließen.
Anfang des Jahres hatte die HfWU bei der EU-Kommission einen entsprechenden Antrag gestellt. Von den weltweit 833 eingereichten förderfähigen Projektanträgen gehört der Antrag der HfWU zu den 163 bewilligten Vorhaben und wird mit einer Million Euro gefördert. Das Projekt „SAGRIS – Enhancement of Postgraduate Studies on Sustainable Agriculture and Future Farming Systems“ soll eine strukturierte Doktorandenausbildung nach internationalen Standards aufbauen. So sollen wissensbasierte Lösungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft in den weltweit bedeutenden Agrarregionen der ehemaligen Sowjetunion entwickelt werden. Allein durch die Flächendimensionen besitzt das Thema nationale, überregionale und internationale Bedeutung.
Ein Konsortium aus fünf Partnerhochschulen in Deutschland, Polen, Tschechien und Estland zusammen mit vier russischen und vier kasachischen Agraruniversitäten hat sich zum Ziel gesetzt, die Postgraduiertenausbildung in verschiedenen Regionen zu entwickeln und zu etablieren An dem Projekt sind auch Einzelexperten aus Forschung und Privatwirtschaft beteiligt. Die geographischen Dimensionen sind anspruchsvoll: von der fruchtbaren Schwarzerde-Region in Südwestrussland über die weiten Steppenlandschaften Westsibiriens und Kasachstans bis in den Fernen Osten Russlands.
In dem Graduiertenkolleg werden in neu konzipierten inter- und transdisziplinären Modulen Nachwuchswissenschaftler für aktuelle Forschungsinhalte und -ansätze qualifiziert. Damit soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Agrarforschung in den jeweiligen Ländern gesteigert werden. Das Vorhaben fördert den internationalen und interregionalen akademischen Austausch und die Forschungszusammenarbeit zwischen den Projektpartnern. Das Netzwerk für die wissenschaftliche Forschung und Qualifizierung im Agrarbereich soll die Ausstattung und das Studienangebot der beteiligten Hochschulen erweitern und verbessern und an den Anforderungen einer zukunftsgerichteten und nachhaltigen Landwirtschaft ausrichten.
Der Projektantrag unter der Leitung von HfWU-Professor Dr. Heinrich Schüle gehört zu den 16% mit „sehr gut“ bewerteten Vorhaben. Die HfWU ist damit eine von insgesamt nur 12 deutschen Hochschulen, die für die Koordination eines derartigen Projekts von der EU-Kommission ausgewählt wurden.