Gelsenkirchener Talentförderung wächst weiter
NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule bleibt in Ückendorf
Das renommierte NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule behält seinen Sitz langfristig in Gelsenkirchen-Ückendorf und wird dort weiter wachsen. Zukünftig werden im Talentzentrum an der Bochumer Straße neben dem NRW-Talentscouting und der Ausweitung des Schülerstipendiums RuhrTalente auf weitere Regionen auch ein TalentKolleg für die Emscher-Lippe-Region und neue Qualifizierungsformate der Talentförderung unter einem Dach gebündelt.
Das NRW-Talentzentrum zog 2016 vom Standort Buer der Westfälischen Hochschule in den neu hinzugekommenen Standort an der Bochumer Straße – in die Räumlichkeiten des ehemaligen Arbeitsgerichts – um für den Ausbau des in Gelsenkirchen entwickelten Talentscoutings auf ganz Nordrhein-Westfalen eine zentrale Servicestelle anbieten zu können. Was zunächst als befristetes Projekt begonnen wurde, ist inzwischen zu einer dynamisch wachsenden Einrichtung mit landesweiter Strahlkraft geworden.
„Als wir an der Westfälischen Hochschule im Jahre 2009 die ersten Formate der Talentförderung entwickelt haben, wussten wir ehrlich noch nicht, was sich daraus alles entwickeln wird. Heute sind wir stolz, etwas aufgebaut zu haben, was jungen Menschen eine Perspektive erschließt, die für sie sonst oft nicht erreichbar gewesen wäre. Dass wir jetzt langfristig in Gelsenkirchen Ückendorf diese Aktivitäten realisieren können, ist auch ein gutes Zeichen für unsere Region“, sagt Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule.
Neben dem landesweiten Ausbau des Schülerstipendienprogramms RuhrTalente wurden in den letzten Jahren neue Qualifizierungsformate der Talentförderung, insbesondere auch für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen, in Gelsenkirchen verortet, die das Talentzentrum in Bahnhofsnähe zur überregionalen Anlaufstelle für Talente und Talentfördernde gemacht haben. Ein eigenes Forschungsteam und zahlreiche Veranstaltungen zu Fragestellungen der Chancengerechtigkeit sind heute ebenfalls Bestandteil der Einrichtung, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch im November 2019 als Symbol für den Wandel im Ruhrgebiet bezeichnet wurde.
Nach Verstetigung der Arbeiten des Talentzentrums durch das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium und das nordrhein-westfälische Schulministerium wurde die ursprünglich befristete Ansiedlung nun langfristig besiegelt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde durch die Hochschulleitung der Westfälischen Hochschule sowie die Geschäftsführung der Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH (ggw) im Beisein der Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin und der Leitung des NRW-Talentzentrums unterzeichnet.
„Es war im August 2016, als das NRW-Zentrum für Talentförderung in Ückendorf seine Arbeit aufnahm, um die Bildungschancen für Kinder zu erschließen und sie zu fördern. Seitdem ist eine Menge an erfolgreicher Arbeit geleistet worden“, so Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Vielen jungen Menschen konnten hervorragende Perspektiven erschlossen werden und das soll auch künftig so bleiben. Deshalb freue ich mich, dass wir jetzt den Mietvertrag verlängern konnten und das Herzstück der landesweiten Talentförderung nun weiter seinen Platz in diesem ehrwürdigen Gebäude behalten wird. Früher wurde hier Gussstahl erzeugt, jetzt werden an gleicher Stelle Talente geschmiedet. Bei und mit uns leben viele junge Menschen aus weniger privilegierten Familien, denen sich das Talentscouting-Programm widmet. Je besser das gelingt, umso besser ist das für unsere Region. Ich begrüße die sehr gute Entwicklung, dass die Talente auch weiterhin durch dieses Talentzentrum die notwendige Unterstützung erhalten.“
„Wir verstehen Talentförderung als Breitenförderung auf Spitzenniveau“, sagt Marcus Kottmann, der zusammen mit Hilke Birnstiel das NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule leitet. „Diese Konzeption kommt aus Gelsenkirchen, sie konnte hier nachhaltig wachsen und setzt heute Impulse für mehr Chancengerechtigkeit weit über die Region und die Landesgrenzen hinaus. Wir sehen uns nach fünf Jahren an der Bochumer Straße immer noch am Beginn eines Ausbauprozesses und haben für die kommenden Jahre noch einiges vor.“
Foto: NRW-Zentrum für Talentförderung