Expertenteam entwickelt intelligentes Soft-Exoskelett
Am Mittwoch (09.Oktober 2019) trafen sich erstmals alle Projektpartner zum Kick-Off Meeting des Entwicklungs- und Forschungsprojekts „Smarte Rehabilitation der oberen Extremitäten durch ein intelligentes Soft-Exoskelett“ (REXO). Die Hochschule Ruhr West übernimmt – vertreten durch Prof. Dr. Ioannis Iossifidis – die Rolle des Konsortialführers. Projektpartner sind das RUB Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, vertreten durch Dr. Christian Klaes, das RUB Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, vertreten durch Dr. Matthias Sczesny-Kaiser, und die SNAP GmbH, vertreten durch Dr. Corinna Weber.
Beeinträchtigung der Arm- und Greiffunktionen nach verschiedenen neurologischen Erkrankungen schränken die Teilhabe der betroffenen Patienten (hauptsächlich Schlaganfall) am Alltags- und Berufsleben stark ein und stellen eine große Herausforderung für den Rehabilitationsprozess dar. Zur Intensivierung der konventionellen Therapie und damit Verbesserung des Rehabilitationserfolgs ist ein hochqualitatives, eigenständiges und alltagsnahes Training notwendig.
Die Schlüsselkomponente dazu ist ein biomechanisch konzipiertes, adaptives Exoskelett für die oberen Extremitäten, das in diesem Projekt entwickelt und explorativ (untersuchend) am Patienten eingesetzt werden soll. Das Exoskelett berücksichtigt die individuellen Randbedingungen der Erkrankung und kompensiert, soweit wie notwendig, die Dysfunktion, die die Ausführung von notwendigen Bewegungen verhindert oder unterstützt das Rehabilitationstraining durch antagonistische Aktivierung. Dabei liefert das System aufgrund intelligenter sensorischer und aktuatorischer Verknüpfung immer genau so viel Unterstützung oder Korrektur, wie in der jeweiligen Patientensituation notwendig ist.
Mit dem Exoskelett wird ein ganzheitliches Rehabilitationssystem entwickelt. Das System beinhaltet den Entwurf und die Implementierung von Bewegungsaufgaben in der virtuellen Realität, ein auf Biosignalen basierendes Feedback-System sowie einen generischen Decoder für invasive und nicht-invasive ‚Brain-Computer-Interfaces‘.
Für ihr Vorhaben erhält die Hochschule Ruhr West mit ihren Projektpartnern für die nächsten drei Jahre (im Rahmen des Leitmarktwettbewerbs Gesundheit.NRW ) eine Förderung aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von etwa 2,1 Millionen Euro.