Best Paper Award für Implantat-Forschung
Studierende der Hochschule Stralsund gewinnen zusammen mit Frau Prof. Dr.-Ing. Petra Maier und industriellen Kooperationspartnern einen Forschungspreis der internationalen Minerals, Metals & Materials Society. Ihre gemeinsame Arbeit zu Prüfungsbedingungen von Magnesium-Implantaten zeigt, wie Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung von der frühen Einbindung Studierender profitiert.
Matthias Jahn und Maximilian Bechly forschten als Studenten bereits intensiv an der Materialermüdung von Magnesiumdrähten, die bei Implantaten genutzt werden sollen und von MeKo Laserstrahl-Materialbearbeitungen e.K. und Fort Wayne Metals, USA entwickelt wurden. Das Team um Prof. Dr.-Ing.Petra Maier, Rektorin der Hochschule Stralsund und Professorin für Werkstoff- und Fertigungstechnik, reichte die Forschungsergebnisse auf dem jährlichen Symposium „Magnesium Technology“ der internationalen Konferenz der Minerals, Metals & Materials Society ein – und gewann damit prompt den Best Paper Award in der Kategorie „Application“. Die Ergebnisse sind in der Medizintechnik von höchstem Wert, so dass erneut deutlich wird, wie Unternehmen durch die Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung profitieren. Kooperationen mit Unternehmen sind für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, zu denen auch die Hochschule Stralsund gehört, wiederum der Schlüssel für die Umsetzung der Forschungsergebnisse.
„Der Erfolg für alle beteiligten Seiten erhöht sich, wenn Hochschulen unter dem Transfer-Aspekt Studierenden die Möglichkeit geben können, aktuelle Fragestellungen zu bearbeiten. Gleichzeitig erweitern Unternehmen durch Einbindung von Hochschulkolleg*innen Ansätze und Ideen, sich den Forschungsfragen zu stellen.“
(Prof. Dr.-Ing. Petra Maier)
Die Auszeichnung der Minerals, Metals & Materials Society (TMS) ist für die zwei Studenten umso wertvoller, denn die international ausgerichtete Organisation fördert weltweit Wissenschafts- und Ingenieurberufe durch interdisziplinäres technisches Lernen und Vernetzungsmöglichkeiten. Das Team reichte Lösungsansätze ein, wie das Belastungsprofil eines Implantates beim Einsatz im Körper in Laborbedingungen zum Prüfen überführt wird. Dabei werden Drähte zu so genannten Scaffolds gewoben, um selbstauflösende Implantate in Form von Gerüsten zu bilden. Diese temporären Gefäßstützen sollen bei verengten Herzkranzgefäßen ihren Einsatz finden und sind einer komplexen Beanspruchung ausgesetzt. Als Material werden Magnesiumlegierungen hinsichtlich ihrer mechanischen und Korrosionseigenschaften optimiert. Mittels einer Werkstoffprüfmaschine hat das Werkstoff-Team dazu ein Versuchsschema mit entsprechender Simulierung der Körperflüssigkeit und Temperatur entwickelt.
Foto: Anke Weisbrich